Software-Ingenieure am Lötkolben: Wenn Code auf Hardware trifft (Teil 1)

Wenn Softwerker neben der Software-Entwicklung plötzlich zum Lötkolben greifen und 3D-Druck meistern wollen, dann kommt schon mal ein Projekt wie UWESSNÄWEEN heraus. Was es damit auf sich hat und wie wir dieses Abenteuer gemeistert haben, stellen wir Ihnen in unserer neuen Blog-Serie vor.

Das erwartet Sie im folgenden Blog-Beitrag:

Wie sind wir auf die Idee mit den digitalen Türschildern gekommen

Vor einiger Zeit waren wir auf der Suche nach einem Projekt, an welchem wir gemeinsam teamübergreifend tüfteln können. Wir wollen hierbei einen Blick über den Tellerrand der Softwareentwicklung werfen oder mal ganz spielerisch neue Softwaretechniken, wie beispielsweise Svelte, ausprobieren.

Nach einigen Überlegungen wurde das Projekt „UWESSNÄWEEN“ ins Leben gerufen, um unsere Türschilder zu modernisieren. Dieser Projektname steht für „Uwe soll sich nicht ärgern. Wir entwickeln etwas neues.“ Warum?

Jedes unserer Büros verfügt über ein Türschild mit den Namen der dort arbeitenden Kolleginnen und Kollegen. Wenn Büros getauscht werden oder neue Mitarbeiter einziehen, müssen die Schilder entsprechend gewechselt werden.

Was sich in den Vorstellungen schnell und einfach zu erledigen anhört, ist tatsächlich nervenaufreibend. Jedes Schild ist mit vier Mini-Schrauben befestigt, welche gern mal herunterfallen und sich in den endlosen Weiten des Büroteppichs verlieren. Und so bot es sich an, unserem Kollegen die Arbeit zu erleichtern und dieses Projekt als Gemeinschaftsprojekt anzugehen.

Unser Ziel ist es, elektronische Türschilder für unser Büro selbst herzustellen, anstatt eine der bereits auf dem Markt verfügbaren Lösungen zu erwerben – Schritt für Schritt, inklusive der Hardware.

Was bringt uns unser Türschilderprojekt

Wer uns bereits kennt, weiß, dass uns ein starkes Miteinander auszeichnet – auch abseits der Projektarbeit.

Unser Bastelprojekt, wie wir es nennen, bietet uns die Möglichkeit, außerhalb unserer regulären Projekte Neues auszuprobieren, neue Sphären wie den Elektronikbereich zu erkunden und eine Lösung entstehen zu lassen, die wir gemeinsam im Projektverlauf formen. Da die Ideen und Perspektiven aus verschiedenen technischen und nicht-technischen Teams zusammenfließen, entsteht eine innovative Lösung, die mit frischen und vielseitigen Blickwinkeln gestaltet wird. Wir haben die Chance, in großer Runde teamübergreifend zusammenzuarbeiten, uns auszutauschen und voneinander zu lernen. Wie wir bereits während der ersten Meetings feststellen konnten, hat jeder von uns andere Stärken und Interessen, die unser Projekt sehr bereichern.

Darüber hinaus bietet uns dieses Projekt eine hervorragende Gelegenheit, um neue Kompetenzen zu erwerben und unser Fachwissen zu erweitern. Beim Eintauchen in den Elektronikbereich beispielsweise lernen wir neue Technologien und Herangehensweisen kennen, die uns in anderen Projekten von Nutzen sein können.

Was wurde im Kick-off Meeting besprochen

Bereits in einem ersten Kick-off wurden die groben Randbedingungen des Projekts sowie unserer geplanten Lösung besprochen. Wir richten bei SEKAS für unser Projekt einen eigenen Raum als „Labor“ ein, in dem wir unser Equipment lagern und ein erstes System an einem Test-Rechner aufbauen können. Weiterhin treffen wir uns in 14-tägigen Meetings. Hier tauschen wir uns beim gemeinsamen Pizzaessen zum Projekt aus, planen die nächsten Schritte und lassen so gemeinsam den Arbeitstag ausklingen. Zudem wurde besprochen, dass außerhalb der Meetings in kleineren Gruppen an den jeweiligen Themen gearbeitet wird. Dabei setzen wir uns bewusst kleinere, realistische Ziele, die wir auch problemlos neben unserer eigentlichen Projektarbeit erreichen können.

In einem erstem der ersten Meetings haben wir löten gelernt.
In einem erstem der ersten Meetings haben wir löten gelernt.
Zu Beginn des Projektes haben wir unsere Wünsche und Ideen zu den künftigen Türschildern gesammelt. Wir haben uns darüber ausgetauscht, welche Erfahrungen im Team, beispielsweise im Hinblick auf den 3D-Druck, vorhanden sind. Es folgten zudem kleine Sessions, in denen Grundkenntnisse des Lötens im Team vermittelt wurden, wir den Stromverbrauch eines herkömmlichen E-Ink-Displays gemessen oder auch erste 3D-Druckversuche begutachtet haben.

In einer Retrospektive wurde diese Etappe evaluiert – wie das in der Softwareentwicklung üblich ist.

Der nächste Schritt war die Erstellung einer Roadmap für einen ersten Prototypen. Hier hat jeder Teilnehmer seine Überlegungen, was dieser können soll und wie wir das schaffen, zu Papier gebracht. Das Resultat ist ein umfangreiches Plakat, welches uns in den kommenden Wochen als roter Faden des Projekts begleiten wird.

Eine Roadmap für unsere elektronischen Türschilder
Die von uns erarbeitete Roadmap soll uns als roter Faden für unser Türschildprojekt dienen.

Wie stellen wir uns unsere Lösung vor und was gibt es zu beachten

Wir alle haben schon von Beginn an eine Vorstellung, was wir von elektronischen Türschildern erwarten. Diese Vorstellungen haben wir gebündelt, sodass wir ein grobes Konzeptbild der geplanten Lösung zeichnen konnten.

Wir stellen uns E-Ink-Displays an oder neben den Türen vor. Die Displays sollen batteriebetrieben sein und eine sehr lange Lebensdauer haben. Alle relevanten Informationen zum Raum sollen übersichtlich auf einer Seite angezeigt und regelmäßig aktualisiert über WiFi übertragen werden. Die Updateintervalle sollen variabel sein, um die Batterielebensdauer zu optimieren. Außerdem legen wir Wert auf ein ansprechendes Design.
Für unseren Besprechungsraum wäre es schön, wenn man sehen könnte, wann der Raum in den nächsten Stunden reserviert ist und für wen. Während einer laufenden Besprechung wäre es hilfreich, zu sehen, welche Mitarbeiter sich im Raum befinden.

Für dieses Projekt müssen wir uns also mit den Themen Firmware- sowie Backend-Entwicklung, EE-Design, Board-Layout, Mechanisches Design, Supply-Chain, Fertigung, Industrial Design sowie Projektmanagement auseinandersetzen.

Fazit nach der ersten Projektphase

Mit unserem Bastelprojekt für die elektronischen Türschilder haben wir ein Projekt gefunden, an dem wir uns gemeinschaftlich austoben können.

Die Herstellung elektronischer Türschilder erfordert ein breites Spektrum an Kenntnissen und Fähigkeiten, von der Konzeption und Auswahl der Komponenten bis hin zur Fertigung und Installation. Die Themen sind extrem vielfältig und bieten uns reichlich Gelegenheit, Neues zu lernen und auszuprobieren – in der Softwareentwicklung aber auch darüber hinaus. Dabei kann sich jeder Teilnehmer unterschiedlich einbringen und sein Wissen und seine Erfahrungen mit anderen teilen.

Natürlich soll am Ende eine funktionierende Lösung stehen. Doch geht es uns primär doch um eins: dem Spaß am miteinander Tüfteln und Lernen.

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